Das ROOTHUUS GONTEN
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Das Roothuus vor und nach der Renovation von 2006

Zusammen mit dem Gasthaus Bären ist es das stattlichste Gebäude im Dorfkern von Gonten und stammt aus dem Jahre 1762/65. Der Name erinnert an die ursprünglich rote Bemalung. Von besonderer Bedeutung ist der Festsaal im dritten Stock mit kräftig-derber Architekturmalerei von gedrehten Säulen, Muscheln und Phantasielandschaften in Kartuschenrahmen. Inschrift im Deckenwappen des Festsaals: „ Haubtmann Johan Baptist Broger – Fr Maria Francisca Konigunda Fritzerin 1765“ mit Allianzwappen Broger-Fritsche. Das teilweise marmorierte Buffet aus Tannenholz dürfte etwa 50 Jahre jünger sein (Wasserbecken datiert 1827). 
Im Rahmen der Restaurierungsarbeiten wurden dendrochronologische Untersuchungen durchgeführt. Alle Proben ergaben, dass das Holz für das Roothuus im Jahre 1762 geschlagen worden war. Die älteste Inschrift findet sich über dem Eingang zum Dachzimmer mit 1764. Auf der Aussenfassade ist 1778 mit lateinischen Ziffern aufgemalt.


Restaurierung Roothuus:

Das historische Gebäude aus dem 18. Jh. wurde 2006/2007 fachgerecht restauriert und für die Zwecke des Zentrums für Appenzeller und Toggenburger Volksmusik eingerichtet. Architekt Paul Knill, Herisau, wurde mit der anspruchsvollen Aufgabe betraut. Die Kosten gemäss KV von 1.674 Millionen konnten unterschritten werden; die gesamte Restaurierung wurde mit Spendengeldern finanziert. An dieser Stelle dankt die Stiftung ROOTHUUS GONTEN nochmals herzlich allen Geldgebern für ihre finanzielle Unterstützung. Der ganze zweite Stock im Roothuus steht für den Betrieb des ROOTHUUS GONTEN zur Verfügung: Neben zwei grosszügigen Arbeitsräumen ist Platz für ein Sitzungszimmer, Arbeitsplätze für externe Mitarbeiter und eine Handbibliothek. Mit über 2100 Büchern und Schriften rund um Volksmusik ist sie die grösste derartige Fachbibliothek in der Schweiz. Sie umfasst auch Tonträger auf Schellack, Vinyl und CD so wie DVDs. Das Dienstleistungszentrum steht Ratsuchenden, Forscherinnen und Forschern, Musikerinnen und Musikern, Sängerinnen und Sängern sowie allen volksmusikalisch interessierten Personen an vier Tagen pro Woche zur Verfügung. Das ganze Haus ist mit WLAN für Gäste ausgerüstet.

Inventar: Zahlreiche alte Instrumente und historische Möbelstücke bereichern unser Zentrum im ROOTHUUS GONTEN. Dies sind Ankäufe, Leihgaben oder Schenkungen. Folgende Bildergalerie soll Apetitt machen, unser Haus einmal zu besuchen:


Das ROOTHUUS GONTEN im Dorf Gonten: In Gonten sind alte Traditionen noch lebendig.

  • Durch die Dorfstrasse ziehen immer wieder Alpfahrten, wo der Naturjodel in ursprünglicher Form gesungen wird: Daten von Alpfahrten >>
  • Der Naturjodel als Werkgesang wird gepflegt. Angaben zu entsprechenden Höfen >>
  • Viele traditionelle Feste werden mit Musik begangen. Als Beispiel finden Sie unten Bilder von der Prozession zu Fronleichnam 2014 vor dem Roothuus. Nur noch an wenigen Orten in der Schweiz wird das sehr langsame Marschieren zu einer langsamen Marschmelodie gepflegt, wie etwa in Appenzell Innerrhoden zu Fronleichnam oder an der Landsgemeinde.

 

Kopfhörer

Hörproben

Amazonen-Schottisch der Toggenburger Ländlermusik, Ebnat, 1908 auf Schellack aufgenommen
2:53


 

"Aus alten Zeiten", Polka, Toggenburger Ländlermusik, Ebnat, 1922 auf Schellack aufgenommen

3:11


 

Werner Knill spielt auf dem alten Hackbrett von Jakob Anton Knill (1840 gebaut). Dieses hat 2013 im Roothuus seine neue Heimat gefunden und steht interessierten Hackbrettspielern zur Verfügung.


 

Anna-Koch-Jodel, historische Aufnahme mit Cäcilia Dähler-Koller, siehe CD Roothuus Frauenjodelgesang >>
2:09


 

Historische Aufnahme 1904 vom legendären Quintett Appenzell: "Appenzellerweisen"
2:26