Warum gibt es den Naturjodel im Gebiet rund um den Alpstein?
Warum wird er bis heute gesungen?
Was war er früher?
Wie alt sind unsere traditionellen Naturjodel?
Wer jodelt heute noch solo?

Die Zeugnisse über das Zauren, Johlen und Rugguusselen, die bis auf das Jahr 1606 zurückgehen, zeigen, dass der Jodel für verschiedene Zwecke angewendet wurde. Der ursprünglich alleine gesungene Jodel wurde als Kommunikationsmittel zwischen Menschen, zwischen Menschen und Tieren, als Unterhaltung oder während Routinearbeiten wie Melken, Hagen oder Anlocken, aus Freude, aus Ãœbermut, um Geister zu vertreiben oder um sich bemerkbar zu machen gesungen.

Dieser alten Tradition wollen wir nachgehen. Wir wollen dem Solojodel für ein ganzes Jahr eine einzigartige Bühne geben und ihn in den Alltag der Bevölkerung rund um den Säntis zurückholen. Über 60 mutige Sängerinnen und Sänger sind unserem Ruf gefolgt und stellen sich der Herausforderung, 15 Minuten ganz alleine im Freien ihren ureigenen Jodel zu singen – eine «Lebendige Tradition».

Noldi Alder hat 12 geeigneten «Balzplätze» in den fünf Regionen Vorderland, Mittelland, Hinterland, Innerrhoden und Oberes Toggenburg ausgesucht. Der Auftritt dauert 15 bis 20 Minuten. Die Auftrittszeiten- und Orte werden auf dieser Website und auf den Beschriftungen am Balzplatz publiziert. Vorerst werden alle Daten von Juni 2014 bis November 2014, zu einem späteren Zeitpunkt die Daten von Dezember 2014 bis Mai 2015 publiziert. Die Tageszeiten nehmen Bezug auf verschiedene Bedeutungen des Solojodels im Alltag: Morgens um 5 > Nachtwächter / Morgens und abends um 6 > Melken / Abends um 9 > Alpsegen / Sonntags um 10 > Kirchgang und Kirchengeläut… In freier Natur (mit Ausnahme des Kerkers im Museum Appenzell) werden die über 60 Solojodlerinnen und Solojodler weit über 200 Mal über ein Jahr ihren Jodel solo vortragen.


Das Projekt JODEL-SOLO begleitet eine 3-jährige Forschungsarbeit des Roothuus Gonten: 2013-2015 wird der Naturjodel rund um den Säntis möglichst umfassend gesammelt, katalogisiert und aufgearbeitet. Die Datenbank Naturjodel wird dem Publikum demnächst online zur Verfügung stehen.

Der Titel unserer Veranstaltung fragt auch: "Jodel so lo?" Also wollen wir den Jodel lassen wie er ist, oder soll sich eine Tradition entwickeln und erneuern? Ein Jahr JODEL-SOLO wird auch auf diese Frage Antworten geben. Entdecken Sie mit uns die elementare Urkraft, die von JODEL-SOLO ausgeht.

Download Flyer JODEL-SOLO >>

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Kopfhörer

Hörproben

Amazonen-Schottisch der Toggenburger Streichmusik, 1908 auf Schellack aufgenommen
2:53


 

Frieda Mazurka (Polka?) der Toggenburger Streichmusik, 1922 auf Schellack aufgenommen
3:11


 

Werner Knill spielt auf dem alten Hackbrett von Jakob Anton Knill (1840 gebaut). Dieses hat 2013 im Roothuus seine neue Heimat gefunden und steht interessierten Hackbrettspielern zur Verfügung.


 

Anna-Koch-Jodel, historische Aufnahme mit Cäcilia Dähler-Koller, siehe CD Roothuus Frauenjodelgesang >>
2:09


 

Historische Aufnahme 1904 vom legendären Quintett Appenzell: "Appenzellerweisen"
2:26