Das Hackbrett CHF 25.-
Von Emanuel Krucker

30 Stimmungen, Herkunft und Entwicklung
50 Seiten, reich bebildert, mit Plänen von Stimmungen
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emanuelkrucker

Ein kurzer Einblick in die Forschungsarbeit von Emanuel Krucker:
Es gibt kaum ein so vielfältiges Instrument wie das Hackbrett. Es kommt fast überall auf der Welt vor und ist in seiner Ausgestaltung je nach Gegend wieder anders. Es kann gespielt, gezupft, oder zum Teil sogar gestrichen werden. Trotz seiner langen Geschichte, hat das Hackbrett nie eine gewichtige Rolle in der Musik eingenommen. Und während der Industrialisierung wurde es in die Volksmusik zurückgedrängt. Früher entwickelten sich viele verschiedene Arten von Hackbrettern. Sie unterschieden sich beispielsweise in Grösse, Baumaterial, Bauart und – das entscheidende – in ihrer Stimmung. Eine Stimmung ist eine Möglichkeit die Töne auf dem Hackbrett anzuordnen. Wie schon erwähnt gibt es ganz verschiedene Varianten. In diesem Heft sind deren 30 aufgelistet und erklärt.

Geschichte: Die wahrscheinlich älteste Darstellung eines Instruments, das dem Hackbrett ähnelt, stammt aus Babylon. Sie stammt aus dem 6. Jahrhundert vor Christus und ist somit etwas mehr als 2500 Jahre alt. Das Hackbrett ist in der Schweiz seit 1447 belegt. In einem Zürcher Ratsbuch wird erwähnt: „Es habe sich gefüegt, das der Ackli […] nachts […] hab das Hackbrett geschlagen […].“ Um diese Zeit breitete sich auch ein vergleichbares Instrument, das Santur, von Persien nach China aus. Es kann nicht mehr ganz lückenlos festgestellt werden, wie das Hackbrett in die Schweiz kam. Sicher ist, dass ein Vorläufer des Hackbretts über Nordafrika, Spanien und Südfrankreich in die Schweiz gefunden hat. Während das Hackbrett im 14. Jahrhundert eine erste Blütezeit erlebte, verlor es in der Renaissance bereits wieder an Bedeutung. Es galt als Bauern- und Lumpeninstrument. Aus dieser Zeit stammt die erste appenzellische Quelle. In einem Buch des Finanzarchivs Appenzell Innerhoden wird erwähnt, dass im Advent 1567 ein Landläufer damit beauftragt wurde, fremde Musiker des Landes zu verweisen. „Um dz er der hackbreteren ussem landt hat batte“, erhielt er einen Lohn von drei Schillingen ausbezahlt. Der Hackbrettler war aller Wahrscheinlichkeit nach kein Zigeuner, da diese noch besonders als „haiden“ erwähnt wurden. Früher gab es in der Regel noch keine professionellen Hackbrettbauer. Das bedeutet, dass sich jeder Spieler sein Hackbrett entweder selber baute, oder von einem Bekannten bauen liess. Dabei holte man sich Tipps und Tricks von anderen Hackbrettspielern und kreierte sein individuelles Hackbrett. So entstanden mit der Zeit viele verschiedene Stimmungen, von denen sich einige durchsetzten konnten.

Aufbau: Grundsätzlich besteht ein Hackbrett aus einem Resonanzkasten, über dessen Decke Saiten gespannt sind, die man mit Holzstäbchen (sogenannten Ruten oder „Schlägerli“) anspielt. Für einen einzigen Ton werden bis zu fünf Saiten verwendet. Solche Saitenbünde nennt man Chor. Diese Chöre führen oft über einen Mittelsteg, der die Saiten in einem bestimmten Verhältnis teilt. Wird eine Saite beispielsweise im Verhältnis 2:3 geteilt, ergibt das eine reine Quint. Man hat somit zum Beispiel rechts vom Steg ein c und links vom Steg ein g, oder je nach dem dasselbe auch umgekehrt. Man spielt die Saiten circa drei bis vier Zentimeter neben den Stegen an, um sie optimal zu treffen. Dadurch können verschiedene Spielebenen ausgemacht werden. Bei Hackbrettern mit einem Mittelsteg macht das meistens drei Spielebenen. Eine Stimmung, die sich in grossen Teilen der Schweiz etablieren konnte ist die Alder-Stimmung.

Alderstimmung Kopie

Stimmungen: In den 80er Jahren rief Johann Fuchs die damals einflussreichsten Hackbrettler zusammen, um sich auf eine Stimmung zu einigen, die sie dann als Standard festlegen wollten. Man einigte sich schliesslich auf die Alder-Stimmung. Besonders Walter Alder, Werner Alder und Johannes Fuchs entwarfen immer wieder neue Pläne und entwickelten die Alder-Stimmung weiter. Ein Resultat davon ist zum Beispiel das sogenannte „Konzerthackbrett“, das über viereinhalb Oktaven umfasst. Da die Stimmungen aus dem Alpstein darauf ausgerichtet sind mit Streichern zusammenzuspielen, werden die Kreuztonarten bevorzugt. Das bedeutet, dass man besonders in den Tonarten C-Dur, G-Dur, D-Dur und A-Dur meistens relativ einfache und kurze Bewegungsabläufe hat. Das hat aber zur Folge, dass die Töne nicht wie beim Klavier der chromatischen Reihenfolge entsprechend angeordnet sind, sondern stellenweise kreuz und quer verstreut sind. Deshalb haben sich neue Stimmungen entwickelt, die der chromatischen Reihenfolge entsprechen. Von einem Chor zum nächsten ist immer ein Halbtonschritt dazwischen. Die drei bekanntesten dieser neuen Stimmungen sind wahrscheinlich die Bischoff-Stimmung, die Ramser-Stimmung und die Schwander-Stimmung. Um noch ein Beispiel aus dem Ausland zu erwähnen, kommen wir noch zur Salzburger-Stimmung: sie wurde kurz vor dem zweiten Weltkrieg von Tobi Reiser (1907-1974) entworfen. Während dem Krieg soll sie über die Grenze nach Deutschland geschmuggelt worden sein. Die Stimmung von Reiser ist wohl von allen Stimmungen diejenige, die am logischsten aufgebaut ist. Sie hat bloss zwei Spielebenen: eine links und eine rechts am Brett. Von einem Chor zum nächsten ist auch hier immer ein Halbtonschritt. Die Stimmung hat den Vorteil, dass ein Stück in allen Tonarten grundsätzlich gleich zu spielen ist (für die eine Hälfte wird die Bewegung einfach um einen Chor verschoben und für die andere Hälfte wird der Bewegungsablauf an der Mittellinie gespiegelt). Ein Nachteil dieser Stimmung ist jedoch, dass wegen dem fehlenden Mittelsteg bei gleicher Anzahl Chöre weniger Töne herausgeholt werden können, als zum Beispiel bei der Alder-Stimmung.

105 Ond s Tanze, das halte mer för kä Sönd CHF 30.-
Gesammelt und eingerichtet von Christoph Jäggin

für Gitarre solo, für Violine und Gitarre, für Flöte und Gitarre, für Flöte, Violine und Gitarre
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Allgemein stellt man sich vor, dass die Gitarre in der Appenzellermusik nichts zu suchen hat und nie eine Rolle spielte. Dem ist aber nicht so: Zur Liedbegleitung und für Solostücke wurde das Instrument schon früh eingesetzt. Von der bekannten Sängerinnengruppe „Böhlmeedle“ aus Gonten wissen wir, dass sie bereits vor 1850 (Appenzeller)Lieder zur Gitarre sangen und auch Solostücklein darboten. Eine Fotografie von ca. 1890 belegt, dass ein Quartett in Appenzell sogar zwei Gitarren dabei hatte. Nach 1900 taucht die Gitarre auf zahlreichen Fotos auf und beweist die Beliebtheit dieses Instrumentes in unserer Region.
Der bekannte Gitarrist, Forscher und Sammler Christoph Jäggin aus Turbenthal wartet nun mit einer gediegenen Sammlung von Ostschweizer Gitarrenmusik auf. In jahrelanger Arbeit hat er die Stücke zusammengetragen, bearbeitet und druckreif gemacht. 7 Gitarrenstücklein stammen aus der Sammlung der „Böhlmeedle“ aus Gonten (vor 1848), 2 Stücke aus der Sammlung Jakob Jucker, Herisau, 18 Lieder und Stücke von Ferdinand F. Huber, St. Gallen, 4 Stücke aus der Sammlung Frida Edelmann, Toggenburg. Das Zentrum für Appenzellische Volksmusik hofft, dass dank dieser Publikation (76 Seiten, 46 Stücke) all diese kleinen Kostbarkeiten nach langem Dornröschenschlaf nun wieder zum Klingen gebracht werden.

103 Einfache Appenzeller Tänze CHF 25.-
Von Matthias Weidmann
Für zwei Violinen und Begleitinstrumente
Gesammelt und eingerichtet von Matthias Weidmann
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103inhalt

104 Hackbrettmusik aus dem Toggenburg CHF 20.-
Kompositionen von Walter Märki

ergänzt mit traditionellen Musikstücken aus dem Toggenburg und dem Appenzellerland
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Walter Märki (*1953) erhielt seine Berufsausbildung am Lehrerseminar in Aarau, ebenso Unterricht auf der Geige. Stets hatte er auch Interesse am Chorgesang. Als Primarlehrer arbeitete er in Birr AG während drei Jahren. Über die Beschäftigung mit Renaissance- und internationaler Volksmusik (Folkfestivals auf der Lenzburg) erhielt er Zugang zur Schweizer Volksmusik. Seine Ausbildung zum Werklehrer in Zürich führte zu ersten Kontakten mit Instrumentenbau und dem Hackbrettspiel. Die ersten musikalischen Kontakte ins Toggenburg entstanden durch Mitspiel im Kammerorchester unter der Leitung von Peter Roth; dank autodidaktischem Erlernen des Hackbrettspiels fand er den Zugang auch in die Streichmusik. Die Suche nach einem passenden Instrument führte Walter Märki zum Hackbrettbau; rund 30 Instrumente entstanden in seiner Werkstatt. Walter Märki wohnt seit 1982 in Wattwil, er spielt in der „Starchebächler Husmusig“ mit. Während drei Sommer als Angestellter an der Selunbahn kam er in intensiven Kontakt mit der Landwirtschaft und erhielt dabei Einblick in eine lebendige Volksmusiktradition. Seit 1985 unterrichtet er an der Musikschule Toggenburg, arbeitete am Aufbau eines Lehrgangs für Hackbrett und leitete Volksmusik-Ensembles; überdies war er Initiant von Volksmusiktagen und Gründer des Vereins „Rond oms Hackbrett“ (1994). Da ihm die Förderung des Zusammenspiels mit dem Hackbrett am Herzen lag, organisierte er regelmässige Workshops und Stobete. Als Leiter der „Wattwiler Striichmusig“ war er Geiger in der ersten und zweiten Stimme, er pflegte das Zusammenspiel mit Orgel nach eigenen Arrangements, es entstanden Hausorgeltänze, Tanzmusikstücke und Naturjodel.
Beim Spiel zu Tanz und Unterhaltung in der „Starchebächler Husmusig“ sammelte Walter Märki reiche Erfahrungen. Drei weitere Musikanten pflegten mit ihm zusammen einen Musikstil zwischen Handorgelmusik von Hans Dörig einerseits, Volksmusik aus der Innerschweiz und der Appenzeller Striichmusig andererseits. Aus dieser Tätigkeit und diesem Spannungsfeld heraus entstanden im Lauf der Zeit zahlreiche Eigenkompositionen für Geige und Hackbrett.
Die vorliegende Sammlung enthält leicht spielbare Toggenburger Tanzlieder, Tanzstücke und Jodel (getragene, rhythmisch frei vorgetragene Melodien, auch Zäuerli genannt). Der grössere Teil der abgedruckten Musikstücke ist beim autodidaktischen Erlernen des Hackbrettspiels entstanden; dazu kommen einige traditionelle Stücke, die immer wieder gern gespielt werden.

Inhalt
1 Polka
2 Mülirad Schottisch
3 Dreu lederig Strömpf
4 Spielstück
5 G – D-Schottisch
6 Zäuerli und Walzer in C
7 G-Walzer
8 G-Polka
9 Rüef de Bruune, mit Jodelpotpourri
10 G-Walzer
11 D-Walzer
12 G-Schottisch
13 Toggenburger Jodel und Walzer
14 De schnell G-Schottisch
15 Mer gönd nüd hee bis Morge isch, Walzer
16 Zäuerli und Walzer in A
17 D-Marsch
18 G-Polka
19 Marsch in A
20 C-Polka
21 Toggenburger C-Walzer
22 Echo und Walzer
23 De Wildhuser (Jodel)
24 D – Polka
25 Zäuerli und Walzer in G

Hackbrettschule Früher Anfang CHF 15.-
von Matthias Weidmann und Albert Graf
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Kopfhörer

Hörproben

Werner Knill spielt auf dem alten Hackbrett von Jakob Anton Knill (1840 gebaut). Dieses hat 2013 im Roothuus seine neue Heimat gefunden und steht interessierten Hackbrettspielern zur Verfügung.


 

Anna-Koch-Jodel, historische Aufnahme mit Cäcilia Dähler-Koller, siehe CD Roothuus Frauenjodelgesang >>
2:09


 

Historische Aufnahme 1904 vom legendären Quintett Appenzell: "Appenzellerweisen"
2:26


 

Aus der CD "Selewie" des Appenzeller Echos: Berewegge Polka
3:18


 

Das Quartett Laseyer Appenzell mit "En Altfrentsche"
1:40